Für immer und ewig: Hochzeit & Nachhaltigkeit

Für immer und ewig: ein Schwur, der einerseits tiefe Liebe besiegelt, und gleichzeitig ein Zeitraum, der vielleicht unseren menschlichen Verstand überschreitet, wohl aber nicht unser Tun. Die Spuren des Menschen auf der Erde scheinen nur noch aus Plastik zu bestehen und damit nicht nur irreversibel, sondern auch von ewiger Dauer zu sein.

Als die beiden Fotografinnen Marie-Luise Schmidt und Juliana Socher im Sommer 2019 „Spreewaldsafari“- Fotokurse für Kinder in Lübben anboten, standen Spaß, Kreativität und Entdeckerfreude im Vordergrund. Im Hintergrund füllte sich pro Termin eine Tüte mit Müll: Proviant-, Film- und Kameraverpackungen, diverse Gummibärchentüte. Und auch Hochzeiten – der Hauptarbeitsbereich der Reportagefotografinnen – gehen nicht spurlos und ohne Fußabdruck vorüber. Nach mehr als 7 Jahren in der Branche stand also die Frage im Raum: wie können wir als Fotografinnen darauf nicht nur aufmerksam machen, sondern dem unbedachten Konsum und Verbrauch mit Kreativität und Handwerkskunst entgegentreten?

In der Zusammenarbeit mit regionalen Künstlerinnen entstand das Projekt „Für immer und ewig“: ein Hochzeitskleid, vollständig gefertigt aus gesammeltem und recycelten Plastikmüll und Verpackungsmaterial, und ein Hochzeitsanzug auf der Grundlage eines Second-Hand-Sakkos, kombiniert mit Mülltütenresten und ergänzt mit Accessoires aus Polaroidfilmverpackungen. „Für immer und ewig“ steht deshalb zum einen für die Freude am Recyceln, die kreative Herausforderung und zum anderen für den bewussten Umgang mit den Ressourcen, die uns gegeben sind.

Den Abschluss des Projekts bildet ein kleines Handbuch für zukünftige Hochzeitspaare der beiden Fotografinnen, in dem sie ihre Erfahrung sammeln und Tipps für ein nachhaltigeres Hochzeitsfeiern weitergeben.

Mitwirkende
Marie-Luise Schmidt, Fotografin
Juliana Socher (anwesend)
Sarah Gwiszcz, Modedesignerin
Christin Magoltz, Hair and Make-Up
Maria & Christian, Modelle